Ein Tipp zum Zuhören-Lernen beim Zusammenspiel
Erst wenn alle einzelnen Parts funktionieren, ist sinnvolles Ensemble-Proben möglich: nun geht es darum, die verschiedenen Stimmen zusammenzufügen – doch auch das ist nicht das Ende: die Königsdisziplin des Kammermusizierens liegt darin, mit den anderen Instrumenten wie in der Muttersprache zu kommunizieren, und im Moment aufeinander zu reagieren.
Um das dafür nötige Zuhören zu Üben, kann es sehr lohnend sein, die gewohnte Aufstellung des Ensembles so zu verändern, dass alle mit den Rücken zueinander positioniert sind und keinerlei Sichtkontakt haben. Der erste Einsatz wird durch ein gemeinsames Einatmen koordiniert, und in der Folge wird man sich vielleicht wundern, wie angewiesen man auf das genaue Hören der anderen Stimmen ist – vor allem bei agogisch bewegten Stücken.
Wenn alle die Musik auswendig können, reicht es eigentlich auch, einfach die Augen zu schließen. Allerdings wird eine voneinander abgewandte Spielposition oft auch ungewohnte (vielleicht indirektere) Klangabstrahlungen bewirken, wodurch ein noch fremderer Gesamteindruck entsteht, der die Ohren zusätzlich „öffnet“.